Propolis
Wirkung von Propolis*
Die Wirkung von Naturprodukten wie Propolis unterliegt den natürlichen Schwankungen der Inhaltsstoffe. Mehr als andere Naturprodukte stellen Bienenprodukte ein Erzeugnis dar, das dem aktiven Verhalten und der geografischen Lage der beflogenen Ursprungspflanzen unterliegt. Besonders in der Rohform gibt es keine einheitliche Verteilung der wirksamen Stoffe. Dennoch lassen sich Gruppen von Wirkweisen ausmachen. Die nachstehende Beschreibung der möglichen Wirkungen stützt sich auf wissenschaftliche Studien, in denen eine Wirkung aufgrund einzelner Inhaltsstoffe untersucht wurde.
Propolis zeigt folgende Eigenschaften:
- antibakteriell
- antiviral
- antimykotisch/ fungizid
- antibiotisch
- antikarzinogen
- wundheilend
- entzündungshemmend
- immunregulierend
- antioxidativ
- antiallergisch
- (neuroprotektiv)
1. Antibakteriell: Vom Propolis-Einsatz der Bienen angeregt, erkannte man geschichtlich sehr früh die antibakterielle Wirkung. In der Neuzeit lieferten wissenschaftliche Studie die Bestätigung. Der Organismus wird vor einer bakteriellen Erkrankung bei der Gabe von Propolis geschützt, indem die Zelle das Anhaften des Bakteriums verhindert.
2. Antiviral: Trotz unterschiedlicher Zusammensetzung im Detail weisen einige Propolis-Proben, die in klinischen Studien verwendet wurden, eine antivirale Eigenschaft auf. Eine Studiengruppe hat brasilianischen Propolis bei seiner Aktivität an Mäusen untersucht, die mit Influenza-Virus infiziert waren. Propolis lag in einer 0,2 %-igen Ethanol-Lösung in 13 unterschiedlichen Dosierungen und Gewichtungen vor und wurde oral verabreicht. Vier von den 13 Propolis-Proben zeigten signifikante Aktivität bei der Bekämpfung des Virus und der Verbesserung der Infektions-Symptome. Die dosierten Werte entsprechen in der Relation den Werten, wie sie bei der Dosierung am Menschen empfohlen würden (10 mg/ kg). Influenza spielt als häufige Infektionserkrankung beim Menschen eine Rolle. Betroffen sind die Atemwege, Fieber tritt auf, Husten, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Schnupfen. Propolis kann, so das Resümee der Studie, aufgrund seiner biologisch aktiven Inhaltsstoffe als mögliches Supplement bei Influenza hilfreich sein.12
Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung am Menschen bei Herpes (HSV Typ 2). 90 Probanden erhielten Propolis in Form einer Salbe. Der Kontrollgruppe wurde ein Vergleichsmedikament (Acyclovir) verabreicht. Das Herkunftsgebiet des Propolis ist Kanada. Bei allen Propolis-Probanden konnte innerhalb von 10 Tagen nach Beginn der Behandlung ein signifikant rascheres Abheilen festgestellt werden. Die Heilungsrate lag bei 80 %. Bei der Kontrollgruppe mit Acyclovir lag die Heilungsrate bei 47 %. Weiters gab es eine Placebo-Gruppe, bei der die Heilungsrate 40 % aufwies.8
3. Antimykotisch und fungizid: Bei verschiedenen Arten von Pilzen, in dem Fall Candida-Stämmen (Candida albicans, Candida tropicalis, Candida krusei, Candida guilliermondii), wurde in einer klinischen Testreihe Propolis in alkoholischer Lösung verabreicht. Alle Pilzkulturen reagierten in der oben angegebenen Reihenfolge sensitiv auf die Propolis-Gabe, Candida albicans zeigte die stärkste Reaktion. Mehrere Studien konnte die pilzhemmende (antimykotische) Eigenschaft von eingenommenem Propolis bestätigen, allen voran bei Candida albicans. Prothesenträger mit oraler Candida-Besiedelung zeigten eine Reduktion der Pilz-Kolonisation nach der Behandlung mit Propolis-Extrakt. Der vielversprechende Effekt macht die äußerliche Anwendung von weiteren Propolis-Produkten attraktiv, die eine fungizide (pilzabtötende) Wirkung haben können.3, 10
4. Antibiotisch: Eine interessante Beobachtung machten Wissenschafter, die einen verstärkenden Effekt von Propolis auf die Wirkung antibiotischer Arzneimittel verzeichnen konnten. Propolis wurde in einer 70 %-igen Ethanol-Lösung verabreicht. Konkret wurden diese Mechanismen von Propolis auf den Bakterienstamm der Staphylokokken beobachtet und belegt: die bakteriellen Zellen wurden am Wachstum gehindert; bakterielles Zytoplasma, Zellmembranen und Zellwände kollabierten; Bakteriolyse (Auflösung der Bakterie) fand statt; Verhinderung der Protein-Synthese. Verantwortliche Substanzen für diese antibakterielle Wirkung im Propolis ist das Flavonoid Galangin sowie Kaffeesäure. Der Synergie-Effekt macht Propolis zu einem hervorragenden Nahrungsergänzungsmittel in Begleitung zu Antibiotika-Therapien.4
5. Antikarzinogen: Einige Bestandteile von Propolis zeigten eine antikarzinogene Tendenz. In Tierversuchen beobachtete man, dass durch die Gabe bestimmter Propolis-Dosen Tumorzellen in ihrer weiteren Teilung gestoppt werden konnten. Entscheidend ist das Vorhandensein bestimmter Substanzen, die eine antikarzinogene Wirkung haben. (Im Versuch waren die wirksamen Stoffe Artepillin C, Clerodanditerpenoide, Benzofurane und CAPE, ein Kaffeesäure-Phenethylester). Andere Propolis-Gaben erwiesen sich allerdings als unwirksam. Daher kann Propolis nicht generell als Vorbeugung oder Unterstützung bei Krebserkrankungen gelten, sondern steht immer in Abhängigkeit der enthaltenen Substanzen.6
6. Wundheilend und entzündungshemmend: Eine Studie zur Apitherapie befragte Imker nach den Einsatzbereichen und Erfahrungen zu Propolis-Produkten. Propolis wird am häufigsten eingesetzt bei Erkältungen, Wunden, Verbrennungen, Halsschmerzen, Rachenschmerzen und zur allgemeinen Vorbeugung von Erkältungskrankheiten. Blütenpollen wurde zusätzlich als Mittel zur Vorbeugung genommen. Bei keinem der Imker, die Bienenprodukte einnahmen, zeigten sich unerwünschte Wirkungen oder allergische Reaktionen.5
7. Immunstärkend: Die immunregulierende Wirkung von Propolis wurde an gesunden Menschen durchgeführt. Anhand von Zellmarkern wurde die Aktivität der immunverantwortlichen Zellen evaluiert. Propolis zeigte einen Einfluss auf die Immunantwort der Zellen. Es stimulierte in weiterer Folge die T-Zellen (T-Lymphozyten), die für die Immunabwehr zuständig ist. Erneut sind Kaffeesäure, Ferulasäure, Cumarsäure und andere Spuren von Flavonoiden die Hauptakteure. Gleichzeitig konnte die antimykotische Wirkung festgehalten werden, die nachweislich zunimmt, je höher der Propolis-Extrakt konzentriert war. Eine Zunahme der Antikörper-Bildung konnte in einer Reihe von Studien nachgewiesen werden. Offen bleibt dabei, ob die Propolis-Komponenten gezielt mit den Zellrezeptoren durch die biologisch aktive Funktion interagieren oder unspezifisch wirken. Es wird vermutet, dass eine Synergie zwischen den einzelnen Substanzen herrscht, was Propolis in seiner Gesamtheit so wertvoll macht. Das Ergebnis bestätigte jedenfalls eine Immunregulierung an den Zellrezeptoren in Abhängigkeit der Inhaltsstoffe des Propolis-Extraktes, was Propolis zu einem Nahrungsergänzungsmittel mit möglicher immunstärkender Wirkung macht.1, 8, 11
8. Antioxidativ: Die antioxidative Wirkung von Propolis und anderen Bienenprodukten ist relativ unumstritten. Die Hauptakteure, die als Antioxidans eingreifen, sind Flavonoide. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind in den Mittelpunkt der Forschung gerückt. Antioxidantien fangen Freie Radikale, das sind zellschädigende Stoffe, aus der Umwelt und erhalten den intrazellulären Spiegel aufrecht, was zur Gesunderhaltung der Zeller von Bedeutung ist. Beim Angriff Freier Radikale auf die Zellen des Körpers wird zur Abwehr Vitamin C verbraucht. Eine Studie konnte bestätigen, dass Propolis den Verbrauch von Vitamin C senken kann und Zellen vor dem Absterben bewahrt.13
9. Antiallergisch: Bei Allergien kann Propolis eine desensibilisierende Wirkung entfalten. Da Propolis selbst Allergene enthält, ist die Einnahme bei vorhandenen Allergien ein Experiment, zeigte aber positive Wirkung bei Heuschnupfen. Sofern starke allergische Reaktionen auf Bienenprodukte oder Pollen bekannt sind, sollte eine Einnahme nicht erfolgen oder unter ärztlicher Aufsicht. Unter Umständen könnte durch die Einnahme bei Nicht-Allergikern eine Allergie ausgelöst werden. Als sicher wurde eine Gabe von 1,4 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, bzw. 100 mg pro Tag bewertet.8
An Ratten mit allergischem Schnupfen (Heuschnupfen, Rhinitis) testete eine Studiengruppe die Symptomatik durch orale und intranasale Verabreichung von Propolis. Es wurde getrocknetes Propolis-Pulver mit 70%-iger Ethanol-Lösung vermischt und eine Woche bei Raumtemperatur belassen, anschließend gefiltert und in Salzlösung vaporisiert in jedes Nasenloch der Tiere gegeben. Die allergische Symptomatik wird beschrieben mit Niesen, Schnupfen, Juckreiz in Nase und Augen, Tränen, Verlust des Geruchssinnes. Nach Abschluss der Studie stellte sich heraus, dass die orale Propolis-Gabe die Entzündungsfaktoren und vaskuläre Proliferation senkt, eine Reduktion in der Vermehrung der schleimproduzierenden Becherzellen (Goblet-Zellen) hervorruft, die Anzahl der Eosinophilen (Abwehrzellen) und Knorpelzellen (Chondrozyten) und insgesamt die Symptomatik des allergischen Schnupfens verbesserte. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe konventioneller Therapie zeigte sich bei der intranasalen Gabe bei einigen Kriterien sogar ein signifikanter Unterschied.
Die mit einer Allergie zusammenhängende Histaminausschüttung kann mit Propolis reduziert werden, so die Conclusio weiterer Studien. Aufgrund der Vielzahl an Polyphenolen (man schätzt die Anzahl der in der Natur vorkommenden Polyphenole auf 20.000), darunter Flavonoide, ist es der Wissenschaft noch teilweise ein Rätsel, welche die wirksamen Komponenten sind. Man geht auch hier davon aus, dass sie in ihrem Zusammenspiel synergetisch wirken. Unbestritten ist, dass Propolis allergische Symptome lindern kann und möglicherweise ein natürliches Antihistaminikum darstellt.2, 8, 15
10. Neuroprotektiv: Es gibt wissenschaftliche Ansätze, dass Propolis möglicherweise neuroprotektiv wirkt. Das heißt, die Nervenzellen und -fasern vor dem frühzeitigen Absterben zu schützen. Diese Eigenschaft ist noch nicht eindeutig belegt, bietet für die zukünftige Forschung ein interessantes Feld. Ziel dabei ist es, Propolis als unterstützendes und vorbeugendes Mittel bei neurologischen Erkrankungen wie zerebraler Ischämie (Schlaganfall, Hirnschlag) anzuwenden. Propolis ersetzt dabei nicht die gängige Medikation und ärztliche Therapie.5, 13eben ...*
*Text aus "www.bieneninfo.at"